Reden wir mal nicht über eine Pressereise nach Montreal, der Stadt mit den schönsten Frauen Nordamerikas.

Reden wir nicht darüber, dass es in den 48 Stunden bis zum Start des Presseevents ununterbrochen regnete, schneite und wehte – und wir dem Lagerkoller im Hotel, dessen Bar wegen eines mangelnden Betreibers geschlossen war, nur mit Schirmen und festem Schuhwerk zu entkommen versuchten.

Reden wir nicht darüber, dass mir ein Kellner den Rand meines mit dem Abendessen gefüllten Teller mit Schwung vor den Schädelknochen knapp unterhalb der rechten Augenhöhle donnerte – und es nicht für nötig hielt, deswegen irgendwelche Entschuldigungen oder Maßnahmen (etwa eine Flasche Wein etc.) einzuleiten. Schönes blaues Auge, übrigens.

Reden wir auch nicht über den Flughafen von Detroit, in dem alle Ansagen zweisprachig in Englisch und Japanisch zu hören sind, was eine Gruppe japanischer Schulmädchen in voller Uniform vermutlich sehr freute. Und in dem der Reverend Jesse Jackson freundlich mit Angestellten für deren Handy-Kamera posierte.

Freuen wir uns lieber darüber, nach einem turbulent-verspäteten Flug wieder heil im trockenen, schneefreien San Francisco angekommen zu sein.

Heute ein kleines Ratespiel: Wer erkennt auf den ersten Blick das Geschlecht dieser Amerikaner, die allesamt in meiner Bankfiliale um die Ecke arbeiten? Wohlan: Candy, Everett, Waka. Viel Erfolg!

Kann ja mal passieren, dass die Antwort auf eine E-Mail etwas länger dauert. Sollte aber einer Firma nicht passieren, die sich mit Antworten binnen 24 Stunden nach Erhalt der Anfrage rühmt.

Autoverleiher Budget brauchte eine Woche, um mir zu erklären, dass ich mich doch bitte wegen meiner Anfrage (Parkstrafzettel mit Leihwagen bekommen – selbst gezahlt – jetzt nochmal von Budget belastet) an deren Telefonhotline wenden möchte.

Der Kracher schlechthin ist jedoch Paketzusteller Federal Express. Da bekam ich heute eine ähnliche E-Mail: Bitte wenden sie sich doch an unsere Telefonhotline. Wörtlich:

I regret that we are unable to address your concern via this avenue. Please contact our Worldwide Revenue Operations representatives at 1-800-622-1147.

Erwähnte ich, von wann meine Anfrage zum Thema Transportkosten stammte? Vom 6. August 2005.

In den 90ern ganz groß: Filmsequenzen mit abgehalfterten Hollywood-B-Schauspielern in Computerspielen. Heute ist dieser Geldverbrennungs-Trend mit Recht in der Versenkung verschwunden, die Spielehersteller konzentrieren sich lieber auf gute Spielgrafik und Zwischensequenzen in derselben.

Doch Electronic Arts geht “back to the roots” und drehte für das just erschienene Strategiespiel “Command & Conquer 3” noch mal auf: In kurzen Videoschnipseln stehen allerlei aktuelle und eher verblichene TV- und Kino-Stars und -Sternchen vor der Kamera.

Etwa Frau Helfer (Foto), bekannt aus Battlestar Galactica oder Frau Park (Foto), ebenfalls bekannt aus Battlestar Galactica.

Nun muss ich gestehen: Ich habe noch keine einzige Folge der Galactica-Neuauflage gesehen, auch wenn mehrere Freunde nicht müde werden, die Serie als das Beste seit der Erfindung des geschnittenen Brotes zu preisen. Dafür wurde ich auserkoren, Telefoninterviews mit den Damen zu führen. Immer etwas schwierig, Abteilung Atmosphäre und Körpersprache.

Noch schwieriger: Auf dem Rückweg vom Zahnarzt heute morgen erst in einer Straßenbahn und dann in einem Bus mit Maschinenschaden zu sitzen und zum Klingeln des Telefons in die Wohnung zu stürzen. Am anderen Ende eine PR-Dame nebst einer deutlich spröden Tricia Helfer, der wenig konkrete Dinge zu entlocken waren und die sich öfter mal in Gemeinplätze flüchtete. Irgendwann musste sogar die PR-Dame eine Frage zu den Dreharbeiten beantworten.

Ich überlege, meinen Fragenkatalog über den Haufen zu schmeißen und das Gespräch mit Grace Park in einer Stunde komplett im Freestyle-Modus zu absolvieren. Andererseits soll dabei ja auch noch was für meine Zeitschriftenkunden herauskommen.

Update: Mit minimaler Verzögerung auch das zweite Interview geführt, inklusive einiger Info- und Intro-Faxen zum Thema Deutschland, für die sich eine blendend gelaunte Grace Park am Ende des Gesprächs noch einmal bedankte. Auch nett, dass sie nicht wie Kollegin Helfer per Telefonfreisprechanlage dozierte, sondern direkt mit ihrer angenehm tiefen Stimme in den Hörer sprach. Doppel-rrrr!

Mein neuer PC zickt übrigens. Einer der beiden Speicherriegel ist kaputt und die 500-GByte-Platte wird von meiner Original-Windows-XP-CD nicht erkannt (kein Service Pack inklusive, zu alt). Oh, und das Diskettenlaufwerk läuft zwar an, liest aber nichts und niemanden. Auch Formatieren leerer Disketten klappt nicht.

Habe, um wenigstens weiter arbeiten zu können, mutig eine Gehirntransplantation vorgenommen und die Festplatte meines alten PCs eingebaut – nach zig Neustarts und Treiberinstallationen läuft jetzt sogar das alte XP, das sich eigentlich an meinen AMD-Chip und ein komplett anderes Mainboard gewöhnt hatte. Oder vielleicht sollte ich besser sage: Es läuft einigermaßen, denn seit gestern springt Direct3D nur noch manchmal an, trotz erneuter Installation von Grafikkartentreibern und DirectX. Und dann sporadisch folgenden Bluescreens.

Falls mir jetzt jemand empfiehlt, die 500er-Platte doch einfach unter dem aktuellen System zu partitionieren und zu formatieren, so dass die XP-Installation auf einer Partition unter 137 GByte stattfinden kann: Das funktioniert leider nicht. Vielleicht wage ich mich mal ans Slipstreaming.

Subj: 2140 neue Mails in Ihrem Spamverdacht-Ordner

Und das Beste: alle landeten an nur einem einzigen Tag – heute! – in meinem GMX-Postfach. Gut, dass ich diesen Provider nicht mehr aktiv nutze. Vermutlich sind daran irgendwelche Terrorbrigaden schuld.

Intel inside.
Achtung, Technik-Eintrag: Nach vier Jahren ist mein PC ist nicht mehr aufrüstbar, zu viele neue Standards wie SATA, PCI Express und Dual Core arbeiten nicht mehr mit meinen alten Komponenten zusammen.

Also ab in die Vollen: Statt von AMD kommt meine CPU jetzt erstmalig von Intel (Core 2 Duo E6600), dazu gibt’s 2 GByte RAM von Corsair, ein fesches Asus-Board mit eingebautem WiFi-Adapter, Fernbedienung (!), Heerscharen von SATA-, IDE-, USB-2.0- und Firewire-Anschlüssen. Dazu eine 500-GByte-Festplatte, eine GeForce 8800 GTS mit 640 MByte RAM, eine neue Soundkarte und ein paar neckische Lüfter, darunter den größten CPU-Lüfter, den ich jemals gekauft habe – alles empfohlen von den Kollegen von PC Games Hardware. Nicht im Bild: das neue Gehäuse mit 400-Watt-Enermax-Netzteil.

Erfreulicherweise folgte zwei Wochen drauf eine Steuerrückerstattung von rund 1600 Dollar, die damit den neuen PC finanziert hätte. Jetzt nur noch Zeit zum Zusammenbauen und Softwareinstallieren finden …

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