Ernie und Bert. Duh.

Die Bar im John Barleycorn.
John Barleycorn, einer kultigen Kneipe einen halben Block von meiner Wohnung entfernt, droht das Aus. Eine Restaurantbetreiberin hat das Gebäude gekauft, in dem sich die Bar befindet und will jetzt eigene Läden darin hochziehen. Nach knapp 40 Jahren droht der Nachbarschaft der Verlust eines urigen Plätzchens, das man so auch in Schottland oder Irland finden könnte – komplett mit offenem Feuer, Holzbänken, Brettspielen und günstigen Getränken. E-Mail-Unterschriften unter obigem Link sind daher gerne gesehen, auch aus fernen Ländern.

Gut ein Dutzend Schüsse hörten heute nach gegen vier Uhr natürlich nur meine inzwischen weiter gereisten Besucher aus Deutschland – ich habe entspannt weiter geschlafen.

Nach Augenzeugenberichten haben sich scheinbar ein paar Zuhälter aus Oakland, die sich mit ihren teilweise minderjährigen Prostituierten immer mutiger in ehrbare Wohngebiete vorwagen, in die Haare bekommen. Ganz großartig. Das kann die Wohnqualität und den Wohnwert meiner Nachbarschaft nur steigern.

Zwischen Samstag und Montag abend fiel bei uns im Häuserblock fünf Mal der Strom aus – gegenüber leuchteten die Lichter unbeeindruckt. Samstag abend war entspannt, da war es noch halbwegs hell, ich habe meine “to do”-Liste “to do”-Liste sein lassen und mich in ein paar Zeitungen vertieft. Sonntag früh dann im Kerzenschein rasiert, beim Verlassen des Hauses war der Strom wieder da. Montag abend ein paar Freunde zu Besuch gehabt, gegen halb elf dann wieder Licht aus und die Kerzen angezündet. In der Lobby Monty und Yoko besucht, die besten Apartment Manger von allen, die ihrerseits Kerzen austeilten und beim Stromversorger anriefen. Hörte, dass sowohl Sonntag Nacht als auch am späten Vormittag zwei weitere Blackouts stattgefunden hatten. Und holte ein paar Gläser, mit White Zinfandel gefüllt, um die Campingatmosphäre perfekt zu machen. Kurz vor Mitternacht war der Strom dann wieder da. Wir spekulieren, dass die Reperaturcrew das Problem immer nur mit Spucke und Isolierband zu lösen versucht, nicht aber die Ursache angeht. Immerhin: Gestern gab es 24 Stunden lang 110 Volt.

Frohe Ostern!
Valerie und Rafick, letzerer gebürtiger Brasilianer und rechts neben mir sitzend, veranstalteten vor zwei Wochen ein zünftiges Ostermittagessen für alle, deren Angehörige ein paar Staaten oder gar Zeitzonen weit weg wohnen. Ebenfalls im Bild: Freunde aus Russland und Südafrika. Sicher, Ostern ist schon ein paar Tage her, doch ich bekam das Foto gerade erst vom singapurischen Fotografen.

The Mantel Difference.
Fast hätte ich dabei an Lost gedacht.

Ich sollte mir öfters ein blaues Auge verpassen lassen, einen idealeren Gesprächseinstieg habe ich selten erlebt. Wildfremde Menschen berichten mir, wie sie unlängst in der Dusche ausrutschten und mit aufgeschlagenem Gesicht blutüberströmt aus der Kabine stiegen und zeigen mir ihre Führerscheine, auf denen sie mit blauem Auge abgebildet sind. So geschehen bei meinem PC-Stammladen Central Computers, wo ich eben ein paar Kabel kaufte.

Die Mitarbeiter dort sprechen jetzt auch fließendes Englisch und sind nicht mehr zu hundert Prozent chinesischer Abstammung – der kaukasische Kassierer wusste schon, worauf ich hinauswollte, als ich von jenem schicksalshaften Abendessen in Montreal berichtete. “The women, man, the most beautiful in the whole world – I’ve never been there but worked in a hostel and heard that over and over.” Seine hübschesten Frauen hatte der Kollege übrigens bei einer Reise in den Senegal gesehen. Da fehlt mir allerdings eine Vergleichsmöglichkeit.

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