Was nutzen einem die schönsten Fotos, wenn sie irgendwo in den Tiefen der Festplatte schlummern? Eben, gar nichts. Und weil das individuelle Hochladen mir dann doch zu mühsam ist, wird es Zeit, mein Flickr-Konto zu reaktivieren. Wohlan, als erster Test hier ein paar Eindrücke von einer Pressereise nach Seattle – fand zwar schon vor einem Jahr statt, im September 2006, aber verglichen mit anderen Touren waren die Bilder von allgemeinem Interesse und ließen sich am schnellsten bearbeiten sowie hochladen. Bei positiven Rückmeldungen gibt’s mehr davon.

Update: Die Eindrücke von der Pressereise sind futsch, der Link verweist auf ein anderes Konto, da flickrt wohl 2024 nichts mehr.

The more you know who you are, and what you want, the less you let things upset you.

Diesen Monat habe ich sechs Tage daheim verbracht – den Rest auf diversen Pressereisen. Und dreimal darf der werte Leser raten, was ich größtenteils an diesen sechs Tagen daheim in San Francisco unternommen habe, etwa dem letzten Wochenende zwischen Seattle/Vancouver und Los Angeles/Huntington Beach. Richtig, fängt mit “Artikel” an und hört mit “schreiben” auf. Ich war zwar noch nie in Tokio, weiß aber mit ziemlicher Gewissheit, wie sich Bob und Charlotte aus Sophia Coppolas großartigem Film “Lost in Translation” fühlen müssen. Schicke Hotels, gutes Frühstück/Mittagessen/Abendessen, viel zu viele Absacker, dann noch zu Kollegen aufs Zimmer, die Minibar plündern – in einer solchen Massiertheit rutscht das alles schnell ins Absurde.

Let’s never come here again because it will never be as much fun.

Mittwoch nacht gaben wir unseren Leihwagen gegen zwei Uhr früh dem Hotelparker, laute Hip-Hop-Musik aus dem Radio inklusive. Donnerstag morgen dann Riesenbetrieb am Hoteleingang, doch ich konnte die wummernden Bässe nicht überhören – richtig, da kam unser Auto. Der Hotelparker winkt uns zu, wir probieren halbherzig-ermattet, unsere Koffer und Taschen im Kofferraum zu verstauen. Der Hotelparker: “Vielleicht sollten sie noch ein Bier trinken.” Während wir noch rätseln, ob er der gleiche Kollege war, der vor sechs Stunden unseren Wagen entgegen genommen hatte, begibt er sich zum nächsten Auto – nicht ohne uns, natürlich absolut korrekt gekleidet, Zeige- und kleinem Finger zum Abschied zum Rockergruß zu erheben.

Stay here with me. We’ll start a jazz band.

Zu meiner Frau sagte ich einmal: Manchmal habe ich einen interessanten Traum, von dem ich vielleicht etwas für mein Schreiben ableiten könnte. Leider bin ich viel zu faul, um mitten in der Nacht aufzustehen. Daraufhin schenkte mir meine Frau ein kleines Tonbandgerät und sagte: Dieses Gerät kann auch im Dunkeln aufnehmen, und wenn man anfängt zu reden, schaltet es sich automatisch ein. Aber ich habe niemals ein Wort darauf gesprochen, warum auch? Wenn ich aufwache, dann drehe ich mich auf die andere Seite und schlafe wieder ein. Das ist doch viel einfacher, als in der tiefen Nacht in die Dunkelheit zu sprechen. (…)

Ich bin jetzt in einem Alter, wo ich begreife: Man kann noch nicht einmal ein Tausendstel der wichtigsten Bücher selbst lesen. Im alten Griechenland konnte ein Mensch noch fast all das in sein Hirn hineinpacken, was die Menschheit bis dahin erfunden hatte. Jetzt geht das nicht mehr. Wir können uns nur noch ein paar Tropfen aus dem Informationsozean zu Eigen machen. Es gibt einfach zu viele dumme Bücher und Autoren, aber wie wollen Sie das ändern? Ich versuche nur qualitativ hochwertige geistige Nahrung aufzunehmen. Vor kurzem habe ich fünf Wissenschaftsmagazine neu abonniert. Aber eigentlich kann ich diese Informationen nicht mehr verdauen. Deshalb musste ich leider das Abonnement von Science beenden. Die ist ja so dick, ich bekomme Informationsverstopfung davon.

(Stanislaw Lem, Auszug aus einem Interview in Zeit Wissen)

Wenn schon Freunde, die mich nach einer Abendveranstaltung nach Hause fahren, im Auto darauf anspielen, wie viele Wochen wohl mein letzter Eintrag her ist, dann wird’s wirklich wieder Zeit.

Letzte Woche schrieb ich allerdings knapp das Pensum, das sonst in vier Wochen entsteht – daher bin ich etwas ausgebrannt, auch, weil eine schon besiegt geglaubte Erkältung zurück kam und sich frech in allen Stirn- und Nebenhöhlen eingenistet hat. Wird aber wieder, keine Sorge.

… mir die Finger wund.

Nicht verzagen, liebe Leser – nach der E3 in Santa Monica vor zwei und einem Firmenbesuch in Montreal vor einer Woche steht nun der BlizzCon in Anaheim an – nicht, dass ich seit Anfang Juni überhaupt noch World of WarCraft gespielt hätte. Fliege morgen hin, komme Sonntag zurück.

Anschließend wird mein Leben und damit auch diese kleine Familienwebseite hoffentlich wieder in regelmäßigeres Fahrwasser geraten. Erzählen könnte ich gerade eh wenig: Ich schreibe, schreibe und schreibe. Würde gerne mal wieder was lesen. Oder sehen. Oder gar spielen. Vielleicht übernächste Woche? Die kommende Woche ist auch schon wieder mit Artikeln verplant. So geht das auf Dauer nicht weiter.

Gestern abend von einem weiteren Ostküstentrip nach San Francisco zurück gekehrt. Diesmal allerdings erkältet – Dank an Amok laufende Klimaanlagen und schwüle Hitze in Montreal.

Dass mir bei einem Interview bei einem Spieleentwickler die Tränen kamen, lag also weniger am Spiel als an der Tatsache, vor laufender Kamera und dem interessante Dinge erzählenden Entwickler ein fettes Niesen und Husten zu unterdrücken.

← Previous PageNext Page →