Oct
29
Grober Unfug
Filed Under Only in America, Spielkram | 1 Comment
Willkommen zur Abteilung “Dinge, die man nicht braucht”. Heute im Angebot: der sogenannte Trey Chair, den man in der Mitte zerlegen kann und dann sowohl einen “Tisch” sowie eine Sitzgelegenheit besitzt. Na, da spielt es sich doch gleich viel besser, oder? Sehr bequem sieht das trotz eines Listenpreises von 239 Dollar plus Steuern und Versand jedenfalls nicht aus. Und ob die Gleichstellungsbeauftragten nicht mahnen, dass der dunkelhäutige Kollege tiefer als sein weißer Kumpel sitzt und nur Wasser statt Saft zu trinken bekommt?
Oct
24
Blondine und Zündkerzen
Filed Under San Francisco | 5 Comments
Wer von meiner Wohnung aus nur ein halbes Dutzend Blöcke weiter in Richtung Süden marschiert, findet sich im Tenderloin wieder, einer immer noch nicht ganz astreinen Wohngegend. Nicht so überteuert vielleicht, aber das erkauft man sich mit dem Geschrei der Drogensüchtigen und Obdachlosen, die bei Tag und Nacht durch die Gegend schlurfen.
Im San Francisco Chronicle Magazine beschrieb ein ehemaliger Soldat vor zwei Monaten seine Haßliebe zum Tenderloin, sehr lesenswert. Darin berichtete er auch von einer Begegnung mit einer attraktiven Dame, die sich darüber beklagte, dass die Crackheads die Zündkerzen ihres Motorrades klauen und damit ihre Drogen rauchen würden.
Das kam mir bekannt vor – also den Artikel mit einem kurzen Post-it-Gruß unter der Tür einer Nachbarin durchgeschoben, auf die die Beschreibung perfekt passte. Und, wie sie mir eben in der Lobby dankend sagte, war sie die Frau aus der Geschichte. Weil sie den Artikel bis dato nie zu Gesicht bekommen hatte, glaubte sie bislang, nur einer besonders schrägen Anmache begegnet zu sein.
Oct
22
SFO hui, LAX pfui
Filed Under On the Road, San Francisco | 4 Comments
Gestern in der Zeitung gelesen: San Francisco ist nicht nur schöner als Los Angeles, auch der örtliche Flughafen ist deutlich sicherer. Um die Kontrolleure zu testen, die Passagiere und deren Handgepäck vor dem Betreten der Terminals auf Unbedenklichkeit überprüfen, versteckten verdeckte Ermittler allerlei Bombenattrappen wie Zeitzünder in hohlen Büchern, Sprengsätze in Kulturbeuteln und flache Sprengstoffplatten in Kofferfuttern.
Das Ergebnis: In Los Angeles übersahen die Checker 75 Prozent dieser Scheinsprengkörper, in San Francisco nur 20 Prozent. Immer noch zweistellig, zugegeben, aber nicht so dramatisch wie im Süden. Dabei fanden in Los Angeles nur etwa 70, in San Francisco sogar 145 Tests statt. Interessante Bonus-Information: In San Francisco übernimmt eine Privatfirma die Überprüfung, in Los Angeles die staatliche Transport Security Authority.
Oct
18
Bildhafte Wahrnehmungen
Filed Under Viva la Musica, Wilde Web Welt | 1 Comment
Allen Fans von Apples iTunes lege ich hiermit ein schmuckes Plug-in namens Magnetosphere ans Herz. Gibt’s für PC und Mac, kostet nix und zaubert wunderschöne Grafiken auf den Monitor, während die Musik spielt. Und das sogar interaktiv: Auf Knopfdruck entstehen und vergehen hunderte von Partikeln.
Oct
18
Shut down the Internet
Filed Under Spruchreif, Viva la Musica | 4 Comments
I do think it would be an incredible experiment to shut the whole Internet down for five years and see what sort of art is produced over that span – I’m sure, as far as music goes, it would be much more interesting than it is today.
(Elton John)
Oct
17
To do or not to do
Filed Under Spruchreif | 4 Comments
I think there’s only a certain amount of time you can do things you don’t believe in before it takes a toll.
(Christina Ricci)
Oct
16
An der Nordseeküste
Filed Under Viva la Musica | 10 Comments
Am Wochenende heirateten Matthias und Victoria in Sonoma. Gegen 21 Uhr war der offizielle Teil der Veranstaltung vorbei – nicht ungewöhnlich für amerikanische Hochzeiten. Die Nacht war es allerdings noch nicht. So marschierten Freunde, Groomsmen und Bridesmaids in einen irischen Pub mit dem stilechten Namen Murphy’s, tief im Herzen der Metropole Sonoma.
Dort begegnete uns nicht nur eine zweite Hochzeitsgesellschaft aus Los Angeles, sogar mit Braut und gegen Ende des Abends sturzbetrunkenem Bräutigam, sondern auch eine Band, die erstaunlicherweise die alte deutsche Weise An der Nordseeküste zum Besten gab. Aber als ich mich ob solch völkerverständigender Aktion zu freuen begann, wurde ich belehrt, dass es sich dabei ursprünglich um ein irisches Volkslied namens The Wild Rover handeln würde. Und wieder eine Illusion dahin.
Es ging mir jedoch nicht allein so: Eine spontane Umfrage ergab, dass zahlreiche anwesende Deutsche nicht wussten, dass “Ein Bett im Kornfeld” eine miese Cover-Version von “Let your love flow” ist.
Wie dem auch sei: Wer dieses Kleinod der Volksmusik aus Irland und/oder Deutschland nicht kennt: Hier gibt’s eine MIDI-Version.