Habe mir heute folgendes überlegt: Wenn mir das nächste Mal bei einer Tour mit Griffin eine fesche Kollegin sagt: “Oh, what a cute puppy!”, muss ich darauf unbedingt antworten: “Yeah, he thinks that you’re pretty cute, too.” Natürlich nur, wenn nicht gerade ihr Freund daneben steht.

Am Mittwoch zog ich mit Kollege Christian Schmidt durch die Stadt, der nach einem Event noch ein paar Stunden bis zum Rückflug nach Deutschland unverplant hatte. Natürlich kamen wir dann irgendwann auch auf das Thema Frauen zu sprechen. Übereinstimmend stellten wir fest, dass Montreal zu den Orten mit den attraktivsten Frauen des Planeten gehört.

“Ich war ja kurz davor, meine Meinung zum Thema Frauen in San Francisco zu revidieren”, meinte Christian, “als ich am Flughafen zwei große, dunkelhaarige Frauen erblickte. Doch dann fingen die an, miteinander zu reden – in Französisch.” Tja. Christian zufolge gibt es in San Francisco nicht genug gutaussehende Frauen.

Eine so große Dichte wie in Montreal oder Budapest mag es hier tatsächlich nicht geben. Doch bei einem mehrstündigen Spaziergang mit Griffin begegneten mir heute gleich zwei gutaussehende Damen, die von dem Australian-Shepard-Mix magisch angezogen wurden. Der Haken: An ihrer Seite befand sich stets der Freund.

Zwischen Hausrenovierungsarbeiten, Presse-Events, Kandidatendebatten-Abendessen mit Freunden und dem wildesten Husten seit etlichen Jahren bleibt momentan nicht viel Zeit fürs Bloggen. Doch diese Bildergalerie mit dem hoffentlich nächsten Präsidenten der USA ist so großartig, dass ich sie niemandem vorenthalten möchte. Ein Kommentator schrieb dazu passenderweise: “A man who sheds no tears for this series has no heart.”

Um zu wissen, dass die 700-Milliarden-Nummer der letzten Woche nicht viel bringen würde, muss man kein Wirtschaftswissenschaftler sein. So ging es dann auch heute heiter weiter. Meine eiserne Reserve verlor in den letzten Wochen ein Drittel ihres Wertes, aber was soll man machen.

Was mich persönlich mehr fuchst, ist die Entwicklung des Eurokurses. Insbesondere, weil bei der scheinbar heute üblichen und mir von mehreren Selbständigen in den unterschiedlichsten Branchen bestätigte Zahlungsverzögerung einer Rechnung von bis zu knapp drei Monaten durchaus Kurssprünge an der Tagesordnung liegen.

Richtig ärgerlich wird das dann, wenn ich wie unlängst geschehen Spesen vorstrecke, zum Tageskurs umgerechnet in Rechnung stelle und dabei reale Verluste mache. Beispiel gefällig? 1000 Dollar entsprachen im Juli rund 650 Euro. Heute kriege ich für 650 Euro leider noch nicht mal mehr 880 Dollar.

Vor wenigen Wochen machte Ex-Kollege Udo Hoffmann mit seinem Bruder Bernd Station in der Casa Austinat – die zwei hatten eine wilde Odyssee von Toronto bis San Francisco hinter sich. Bei einem abendlichen Einkaufsbummel sprang Udo der Name Full Throttle ins Auge – wurde er doch an ein 13 Jahre altes Biker-Grafik-Adventure aus dem Hause LucasArts erinnert, in Deutschland auch als Vollgas bekannt.

Wie Ex-Kollege Thomas Werner, der immer wieder die neuesten Lebensmittel erwarb und leider immer wieder geschmacklich enttäuscht wurde, kaufte Udo zwei Varianten des Getränks. Die erste namens Fury schmeckte ihm abscheulich – so abscheulich, dass weder Bernd noch ich einen Probeschluck angeboten bekamen. Die zweite Dose blieb dann in meinem Besitz, weil Getränke bekanntlich die Flughafenkontrollen nicht mehr passieren können.
I prefer Full Stangl.Letzte Woche war es dann so weit: Ich öffnete die Dose mit der Aufschrift Full Throttle Blue Demon, namentlich angeblich inspiert vom mexikanischen Wrestler Alexander Munoz Moreno. Das half dem Gesöff leider nichts: Weder die radioaktiv-blaue Färbung noch der seifig-faulige Geschmack, vermutlich hervorgerufen durch den beworbenen Agave-Zusatz, werden mich je dazu bringen, auch nur einen müden Cent für eine weitere Büchse auszugeben. Schleierhaft, wie Coca Cola mit dem Zeug fast zehn Prozent Marktanteil erreichen konnte.

Nach zwei live angeschauten Debatten im Rahmen des derzeitigen Präsidentenwahlkampfes bin ich versucht zu sagen: Die Entscheidung darüber, wer im November das Rennen macht, wird stark vom Vizepräsidentschaftskandidaten abhängen.

Beim ersten Fernsehduell schlugen sich meiner Meinung nach sowohl Obama als auch McCain wacker, einen glasklaren Gewinner oder Verlierer kann ich nicht ausmachen. Obama wurde meiner Meinung sogar öfter, als ihm lieb war, in die Defensive gedrängt. Auch sah er nicht so souverän und entspannt wie McCain aus, dem das Format der Fragerunden einfach besser liegt. Hätte er stattdessen eine Rede halten müssen, wäre Obama mit mehr Verve aufgetreten. Egal, wer die Rede letztendlich geschrieben hätte.

Die Debatte zwischen Biden und Palin war eine andere Geschichte. Sarah Palin nervte nicht nur mit Dauergrinsen, selbst zu ernsten Themen, sondern damit, dass sie mehrfach in die Kamera zwinkerte. Das kann man im Familien- und Freundeskreis machen, doch bei einem Fernsehduell? Biden tat gut, über seine Vergangenheit als alleinerziehender Vater zu reminiszieren. Denn, sind wir mal ehrlich: Dem überwiegenden Teil der US-Wählerschaft sind Parteiprogramme herzlich egal. Die wählen nur, wer ihnen am besten gefällt. Dass der Präsident dabei nur eine Galionsfigur ist und ihm seine Berater eifrig zutragen, spielt dabei selbst im 21. Jahrhundert noch keine große Rolle. Es bleibt spannend.

Ah, und Ironie der Geschichte: Die Republikaner, die stets gegen Obama wettern, weil sie seine Gesundheitsversicherungspläne für praktizierten Sozialismus halten, dürfen dieses Argument im Wahlkampf eigentlich nicht mehr bringen. Denn warum soll der Staat 700 Milliarden Dollar an Privatunternehmen zahlen? Widerspricht das nicht auch eklatant den Gesetzen des freien Marktes? Wer jetzt sagt, dass die Banken nun mal so groß waren beziehungsweise sind, dass deren Pleite zu noch viel größeren Unruhen auf den Märkten geführt hätte, dem antworte ich: Dann frage ich mich, warum so große Unternehmen nicht schon längst vom Kartellamt in kleinere Teile zerlegt worden sind.

Wenig beruhigend, das hier. Besonders, da ich heute nachmittag noch 1100 Dollar auf mein Girokonto bei der Filiale der Washington Mutual um die Ecke eingezahlt habe – der Oktober naht und mit ihm die fällige Miete. Apartment-Manager Monty meinte dann auch kurz darauf: “Was, wenn alle unsere Mieter kein Geld mehr haben, um ihre Miete zu zahlen? Ob die Wohnungsvermietungsfirma dann alle rauswirft? Andererseits hätte dann ja keiner mehr Geld.” Hoffen wir mal, dass es nicht ganz so schlimm wird.

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