Was hat es zu bedeuten, wenn ich gestern abend nach dem Essen im chinesischen Restaurant zum ersten Mal in meinem Leben keine Botschaft in meinem Glückskeks antreffe?

Kindle hin, Lesemuffel her, am Tag nach der Obama-Wahl – die ich mit Beruhigung und stiller Freude erleben durfte – waren ausgerechnet die guten, alten Zeitungen heiß begehrt. Und das nicht nur in San Francisco, wie meine Schwester mir mitteilte. Allerdings waren die Zeitungen im Coffeeshop ihres Vertrauens nach dem Sieg der Phillies noch schneller verschwunden.

Über den ganzen Mittwoch hinweg druckten die Verlage teilweise mehrere hunderttausend Exemplare ihrer Erzeugnisse nach, weil die Nachfrage so groß war. Der San Francisco Chronicle bot online sogar die reguläre Ausgabe nebst einer besonderen Wahlbeilage an, bis zu fünf Stück für 15 Dollar. Die gleiche Summer musste berappen, wer auch nur eine einzige New York Times im Internet bestellen wollte.

Mein Chronicle erwies sich als Comeback-Experte. Als ich das Gebäude am Nachmittag verließ, legte ich die Zeitung unter ein an mich adressiertes Päckchen. Keine drei Stunden später war das Päckchen noch da, der Chronicle jedoch verschwunden. Eine kurze Krisensitzung mit Monty und Yoko hatte ein Wiederaufleben der “Klaut keine Zeitungen!”-Zettel zur Folge. Ich war dennoch ob der Dreistigkeit verärgert, mit der der Dieb das noch nicht mal auf den ersten Blick einsehbare Druckerzeugnis entwendet hatte.

Vier Stunden später kam ich von einem Geburtstagsabendessen zurück. Siehe da: Unter dem besagten Zettel lag tatsächlich meine Zeitung, erkennbar an der handschriftlich aufgemalten Apartment-Nummer. Hurra!

Bin zurück von einer dreitägigen Pressereise nach Vancouver. Dieses Mal tummelten sich an der kanadischen Pazifikküste so viele gutaussehende Frauen, wie ich sie sonst nur in Montreal zu Gesicht bekomme. Erstaunlich! Erfreulich!

Mir fehlt ja seit ein paar Jahren eine Vergleichsmöglichkeit, doch mir fiel gerade bei amerikanischen Frauen auf, dass die gerne ungehemmt flirten, auch wenn sie einen Freund haben und das auch mehr oder minder offen zugeben. Eine weitere Manifestation des schon bekannten amerikanischen Festlegungsproblems?

Na gut, einen Griffin-Post habe ich noch. Wenn sich zwei Hundebesitzer im Großstadtdschungel mit ihren Gefährten begegnen, sind diese oft angeleint, um nicht unter die Räder zu kommen oder kleine Kinder aufzufressen.

Gestern begegnete mir eine Dame Ende 30, Anfang 40, deren Kind und Hund begeistert Griffins Bekanntschaft machen wollten. Natürlich verheddern sich dabei die Hundeleinen dabei ganz hervorragend. Mein Standardspruch, oft nur halb gemurmelt, ist in so einem Fall dann immer: “Don’t cross the streams.” Versteht nie einer.

Die besagte Dame entgegnete jedoch, die Leinen entheddernd: “Wait, that’s a reference to Ghostbusters.” Hell loderte die Begeisterung in mir empor! Fast hätte sie umarmt, doch ich beschränkte mich stattdessen darauf, ihr Filmgedächtnis über die Maßen zu preisen. Sie wissen schon: nicht vor den Klingonen.

“Du wirst in Euro bezahlt? Das ist doch super!”. Wirklich super.

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