Sep
28
We deliver
Filed Under Americanos, San Francisco | 3 Comments
Die Leute schimpfen ja immer gerne auf den vermeintlich schlechten Service der hiesigen Post. Aber vielleicht wäre es angebracht, erst mal den eigenen Beitrag dazu zu überprüfen?
Eben bei meiner Hauspost ein Päckchen abgegeben. Vor mir am Schalter: ein Herr, der sein Postgut online bezahlt und frankiert hatte. Mit Porto-Rabatt. Jetzt will er aber eine Art Versandquittung bekommen. Postmitarbeiter Anthony ist verwirrt: “Die gab es doch schon, nachdem Sie das Porto online gezahlt hatten?” Der Kunde mosert rum, doch das bringt nichts. “Sie können hier höchstens die Differenz zwischen den Portogebühren bezahlen, dann kriegen Sie eine neue Nummer, obwohl Sie doch schon eine bekommen haben.” Unwillig zückt der Herr die Kreditkarte und gibt sie meckernd über den Schaltertresen. “Mal ehrlich: Wenn Sie der Post nicht trauen, warum verschicken Sie dann überhaupt etwas mit uns?” Gute Frage.
Dagegen ist das japanische Pärchen nebenan am Schalter richtig harmlos. Postmitarbeiter James verschwindet hinter einem hinkelsteingroßen Paket, das die beiden auf den Schaltertresen wuchten. “Das soll nach Japan”, radebricht die junge Frau, worauf James antwortet: “Und wo ist die Anschrift?” Das Paket wird von allen Seiten begutachtet, allein: Die Anschrift findet sich nur auf einem Einlieferungsformular, das die beiden zuvor ausgefüllt haben. Immerhin, viele Kunden machen auch das erst, wenn sie am Schalter stehen. Mit der Aufgabe, die Anschrift nun auch auf das Paket zu bannen, ist die Dame milde überfordert. Zuerst fehlt ein Stift (James: “Den hätte ich gerne wieder bekommen.”), dann ist unklar, wo die Adresse landen soll. Ihr Freund fragt sicherheitshalber noch einmal, um die ewige Weisheit “Absender oben links, Empfänger mittig!” zu empfangen. Keine Sekunde zu spät, denn die Japanerin ist schon dabei, ihre Adresse in die Mitte des Paketes zu notieren.
Schließlich bin ich an der Reihe und gebe mein daheim gepacktes, beschriftetes und damit reisefertiges Päckchen ab. Kreditkarte raus, mit Anthony und seiner Kollegin Linda über das Abenteuer Post gescherzt und dann wieder raus in San Franciscos Abendsonne.
Sep
26
CBS, 23:30 Uhr
Filed Under As seen on TV, Medienspektakel | Leave a Comment
Aug
1
Was mich kirre macht
Filed Under Wilde Web Welt | 4 Comments
Blogs, die auf ihrer Startseite keinen Link auf ältere Einträge besitzen. Heute schon zwei Mal erlebt.
Und nein, ein Archiv zählt leider nicht, ich möchte schließlich nicht noch einmal durch alle bereits gelesenen Einträge scrollen.
Jul
30
Summer Swap 2004
Filed Under Internal Affairs, Viva la Musica, Wilde Web Welt | 4 Comments
Kein Schreibfehler – im Zuge meines groß angelegten, leicht verspäteten Frühjahrsputzes stieß ich auch auf einen Stapel Audio-CDs, Resultat des Summer Swap 2004: Vor fünf Jahren stellten eine Handvoll deutscher Blogger eine Mix-CD zusammen, die dann über eine zentrale Person verschickt wurde.
Durch meinen transkontinentalen Umzug schaffte es mein Beitrag nicht mehr rechtzeitig, die CDs der anderen Teilnehmer landeten jedoch noch bei mir. Bis vorgestern ungehört – unerhört! Jetzt gehe ich eine nach der anderen CD durch, ein lustiges Unterfangen. Manche ziert ein so tolles, selbst gemachtes Titelbild, dass ich mir inbrünstig wünsche, dass die Musik auch so toll sei. Ist meistens nicht der Fall.
Bislang endeten zwei CDs auf dem Tresen der Eingangshalle, von wo aus sie schnell ein neues Zuhause fanden. Zwei weitere habe ich mir zum späteren Erneuthören beiseite gelegt. Und die von Kollege Claus hebe ich mir für den Schluss auf, sicherheitshalber.
Obendrein interessant: Die meisten Blogs zu den bisher gehörten CDs gibt es entweder nicht mehr oder sie ruhen seit Jahren ohne neue Einträge vor sich hin. Das kann man mir nicht vorwerfen, ich poste derzeit zumindest einmal im Monat ein Lebenszeichen. Wem das nicht reicht, dem sei mein Twitter-Microblog empfohlen. Da gab es schon mal über 100 Posts an einem Tag.
Jul
13
Hiding isn’t working
Filed Under Spruchreif | 1 Comment
Hiding isn’t working, and neither is whining. The best marketing strategy is to destroy your industry before your competition does.
(Seth Godin)
Jul
4
No right or wrong
Filed Under Internal Affairs, Spruchreif | 2 Comments
My experience with becoming an adult is, you come to this place where you see that you have this set of beliefs. And you run up against things that kind of defy that. You get into a situation where there isn’t one simple answer and all the arrogance, all the surety of youth is either thrown back at you or it’s at least ineffective. And then the world is thorny, and the world is fucked up and very hard to manage, and it’s impossible to know whether you did the right thing or the wrong thing. It’s about being disabused of this idea that there’s a stone-cold right and wrong.
(Ben Affleck in Esquire)
May
29
Immer warten
Filed Under As seen on TV, Buchstabensuppe, Only in America | 4 Comments
Eins meiner Zeitschriftenabonnements läuft in diesen Tagen aus. Nach diversen Erinnerungsbriefen des Verlags und einem speziellen Erinnerungsumschlag, der um das letzte meiner bezahlten Magazine geheftet war, lag heute ein Brief im Briefkasten, der mich zur flinken Verlängerung angetrieben hat. Warum?
Wer auf diesen letzten “Bitte verlängern!”-Aufruf innerhalb von zehn Tagen reagiert, erhält neben einem Jahresabo mit einem erneut reduzierten Preis von jetzt 20 statt den bisher angebotenen 24,97 Dollar noch ein zweites, kostenloses Jahresabo für einen Freund/eine Freundin sowie ein Buch dazu, das sonst 15 Dollar kostet. Der Kioskpreis für zwölf Zeitschriften beträgt übrigens 48 Dollar pro Jahr.
Da soll noch jemand sagen, dass sich Geduld nicht auszahlt.
Nachtrag: Einen Tag später bekomme ich eine weitere Ausgabe per Post. Diesmal die wirklich letzte, so der Schutzumschlag. Mit einem noch günstigeren Angebot: 14,97 Dollar für zwölf Exemplare. Tja. Andererseits ohne das Freundschaftsabo und ohne das Buch. Von daher tun mir die fünf Dollar und drei Cent, die ich mehr gezahlt habe, nicht ganz so weh.