Die nur per Faehre von Seattle erreichbahre Bainbridge Island liegt ja schon irgendwie im Pazifik, zumindest im Pugetsund. Wozu mir spontan “Der Spuk vom Gumpensund” einfaellt, ein tiefer Insider, den wohl nur mein Vater und ich verstehen. Allen anderen zum Trost: Eindruecke von der Insel reiche ich kommende Woche aus San Francisco nach.

Heute im Angebot: der pazifische Nordwesten. Allerdings um Haaresbreite: Als ich um 15:30 Uhr im Flieger sass, dachte ich: Hoppla, vor 60 Minuten stand ich noch unter der Dusche. Aber bis 45 Minuten vor Abflug kann man seine Taschen ja noch einchecken. Versank dann in einer Zeitschrift, um nach einer Weile festzustellen, dass der auf dem Rollfeld herumrollende Airbus 320 wieder ans Gate zurueckrollte. Kurz darauf ein paar warme Worte aus dem Cockpit: “Hallo, hier spricht ihr Captain. Kurz vor dem Start ging eine Warnlampe auf der Instrumententafel an, ich lasse jetzt Techniker kommen, die sich das Ganze mal anschauen.” Guter Mann, bitte machen lassen! Kurz darauf sehe ich, wie ein Tankwart den Tankdeckel an der rechten Tragflaeche abschraubt und mit der Betankung beginnt. Kurz darauf aus dem Cockpit: “Die Techniker sagen, dass das Problem schnell behebbar sei und wir das Flugzeug nicht wechseln muessen. Nachdem wir etwas Treibstoff zugetankt haben, sind wir startklar.” Profis bei der Arbeit? Vergass die Bodencrew das Tanken? Oder gab es ein Ungleichgewicht in den Tragflaechen? Wir werden es nie erfahren.

Was mir gestern beim Warten aufs Taxi am Flughafen aufgefallen ist: Irgendwie sind es ganz bestimmte Bevoelkerungsgruppen, die zum Wochenende in Las Vegas einfallen. Ohne Wertung, nur beobachtend: Bei einer Autorenlesung wuerde man vermutlich die wenigsten sehen. Und: Die Fahrt vom Flughafen zum Hotel kostete inklusive Trinkgeld 25, die Fahrt heute vom Hotel zum Flughafen 15 Dollar. Dabei sind wir die gleiche Strecke gefahren. Und, und: Mein Taxifahrer gestern in San Francisco schien etwas muerrisch und wirkte eher wie ein baerbeissiger, irisch-amerikanischer Pub-Besitzer, hatte jedoch durchaus Ahnung von Spielen und diskutierte mit mir lebhaft ueber “Doom 3”, “Sim City 4000” – gibt’s das ueberhaupt? muss ein paar tausend Teile verpasst haben – und diverse andere Titel. Und er fand “StarCraft” besser als “WarCraft 3”. Empfahl ihm zum Abschied “Half-Life 2” und “FEAR”, wobei ich letzteres selbst noch mal vernuenftig spielen muss.

Blick nach vorn ohne Zorn.
Derzeit auf Pressetour in Sin City. Für heute muss der Blick aus meinem Hotelzimmer reichen.

Heute viel zu tun, deswegen in Anbetracht der bald startenden dritten “Lost”-Staffel und mit herzlichem Gruß an Ini rasch dieses Bild.
Rawr!

A zünftige Gaudi.
“Guitar Hero”? Kinderkram. Wer wirklich am Puls der Zeit ist, spielt “Accordion Hero: Leben Sie den Traum” vom innovativen deutschen Hersteller Schadenfreude Interactive. Auf dessen Homepage gibt es noch weitere spannende Spiele wie “The Teutonic Ten: League of Extraordinary Bavarians” oder “Dead Men Rising”, das “viel Kontroverse hier in Deutschland beim Betrachten zur Gewalttätigkeit und zum empfindlichen Thema verursacht hat.” Empfehlenswert! Und da sage einer, dass in Deutschland keine coolen Entwickler sitzen.

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