Wer seine Flugzeug-Bordkarte genau anschaut, nimmt sich selbst so manche Überraschung. Ich gehörte neulich zu den glücklichen Gewinnern einer SSSS-Behandlung, vermutlich per Zufallsgenerator ausgewählt.
Alarm in den Wolken
Nicht nur wurde ich in den “Transporterraum” geschickt, in dem Luftstöße etwaige Sprengstoffpartikel in Richtung der Detektoren blasen, auch meine Tasche wurde eingehend untersucht. Ich revanchierte mich ein paar Flüge später mit einer Kulturtasche im Bordgepäck, inklusive Deo, Gel & Co. – normalerweise muss das ja artig in eine durchsichtige Plastiktüte verpackt werden. Hat aber weder die Sicherheitsbeauftragten in San Francisco noch die in Vancouver gestört. Wofür SSSS steht, weiß ich bis heute nicht. Super sichere Spurensuche?

In Hell or in Germany.
Der heutige Eintrag verdankt sein Zustandekommen meiner Schwester, die dieses Schild während eines Roadtrips im Colorado History Museum entdeckte, Abteilung Erster Weltkrieg. Amerikaner, kauft nicht beim, erm, sprecht kein Deutsch. Or else.

Morgens eine Stunde vor der Reise in den Süden Kaliforniens ins Taxi ein- und knapp 20 Minuten später am Flughafen aussteigen. Abends 1,50 Dollar in die Geldkiste neben dem Busfahrer werfen und eine Stunde später am Transbay Terminal in San Francisco ankommen. Von dort zur verwaisten Cable-Car- und daher einen Block weiter zur Bushaltestelle schlendern. Nach kurzer Wartezeit die Monatskarte zückend in den Bus steigen und schließlich nach knapp 20 Minuten kurz hinter der Haustür aussteigen.

Hier besser keinen Caramel Frappuccino bestellen. Das Eis ist nicht nur richtig zermahlen, blockiert den Strohhalm und knirscht unangenehm im Mund, obendrein wird soviel Sahne mit einem lieblosen Karamelsoßenschuss auf das Kaffeegetränk appliziert, dass sie am Becher hinunter läuft und für klebrige Finger sorgt. Dazu kommt ein heftiger Flughafen-Aufpreis: Inklusive Steuern kostet die Grande-Ausführung 4,97 Dollar.

Schon nett, wenn einem beim Besuch eines Spielentwicklers sowohl der Firmenchef als auch der oberste Designer freudig und unabhaengig voneinander sagen, dass man sich ja von allen Besuchern die meisten Notizen gemacht habe – natuerlich war meine Erklaerung, dass ich das sonst alles vergessen wuerde. Und dass der Designer, nennen wir ihn Christoph Schneider, die Interviewfragen bei der Verabschiedung als “gut gestellte” bezeichnet.

Die nur per Faehre von Seattle erreichbahre Bainbridge Island liegt ja schon irgendwie im Pazifik, zumindest im Pugetsund. Wozu mir spontan “Der Spuk vom Gumpensund” einfaellt, ein tiefer Insider, den wohl nur mein Vater und ich verstehen. Allen anderen zum Trost: Eindruecke von der Insel reiche ich kommende Woche aus San Francisco nach.

Heute im Angebot: der pazifische Nordwesten. Allerdings um Haaresbreite: Als ich um 15:30 Uhr im Flieger sass, dachte ich: Hoppla, vor 60 Minuten stand ich noch unter der Dusche. Aber bis 45 Minuten vor Abflug kann man seine Taschen ja noch einchecken. Versank dann in einer Zeitschrift, um nach einer Weile festzustellen, dass der auf dem Rollfeld herumrollende Airbus 320 wieder ans Gate zurueckrollte. Kurz darauf ein paar warme Worte aus dem Cockpit: “Hallo, hier spricht ihr Captain. Kurz vor dem Start ging eine Warnlampe auf der Instrumententafel an, ich lasse jetzt Techniker kommen, die sich das Ganze mal anschauen.” Guter Mann, bitte machen lassen! Kurz darauf sehe ich, wie ein Tankwart den Tankdeckel an der rechten Tragflaeche abschraubt und mit der Betankung beginnt. Kurz darauf aus dem Cockpit: “Die Techniker sagen, dass das Problem schnell behebbar sei und wir das Flugzeug nicht wechseln muessen. Nachdem wir etwas Treibstoff zugetankt haben, sind wir startklar.” Profis bei der Arbeit? Vergass die Bodencrew das Tanken? Oder gab es ein Ungleichgewicht in den Tragflaechen? Wir werden es nie erfahren.

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