Jun

11

Orangensaft und Psychonauts

Filed Under Einkaufsparadies, San Francisco, Spielkram 

Hat sich was mit Salmonellen in Tomaten und Reis-Engpässen: Schon seit dem 19. April versuche ich vergebens, im RiteAid meines Vertrauens Orangensaft käuflich zu erwerben. Seinerzeit war er im Angebot, knapp zwei Liter für sagenhafte drei Dollar. Leider auch ausverkauft. Zwar gab es in den letzten Wochen immer mal wieder den einen oder anderen Karton im Kühlregal, doch stets ohne Fruchtfleisch.

Knapp acht Wochen später weiß ich, dass bei RiteAid Dienstags und nur Dienstags neue Ware angeliefert wird. Doch selbst am Mittwoch ist die problemlos und restlos vergriffen. Im Inserat des vergangenen Sonntags: wohlschmeckende Kekse der Marke Pepperidge Farm, zwei Packungen im Angebot für fünf Dollar. Doch auch hier und heute: gähnende Leere im Regal. Vorletzte Woche schon das gleiche Spiel mit meinem Lieblingsmüsli, Special K in all seinen beerigen Varianten. Auch da wie bereits im April einen Rain Check mitgenommen, und, oh Wunder, heute eingelöst: vier mal zwei Packungen für fünf Dollar, wo sonst eine einzelne 4,79 Dollar kostet.

So beladen an die Kasse und von einer neuen Kassiererin bedient worden, die pflichtgemäß jede der acht Packungen einzeln scannte und den Preis anpasste. Zum finalen Einkaufsabschluss rief sie den Manager des Ladens, der nach der Freigabe des Rain Checks mein T-Shirt erblickte und sich über den “Ammo gone live!”-Aufdruck verwunderte. Meine Erklärung, dass es sich um ein Werbeshirt für das Xbox-Spiel “Oddworld: Stranger’s Wrath” handele, das leider nie den verdienten Erfolg gefundent habe, quitterte er mit großer Zustimmung: “Psychonauts” sei einer der absoluten Höhepunkte des Konsolenzeitalters gewesen. Das Spiel bräuchte dringend eine Fortsetzung, doch kreative, aber wenig erfolgreiche Spiele haben in der Hinsicht meistens Pech. Dem kann ich nun wirklich nicht widersprechen und schärfte dem Manager daher ein, sich unbedingt besagtes Oddworld-Spiel auf eBay zu organisieren. Er notierte sich den Titel auf einem Stück Kassenrollenpapier – und ich verließ den Laden zwar ohne Orangensaft, doch froh gestimmt, dass es noch Menschen gibt, die ein Herz für exzellente Spiele haben.

Comments

7 Responses to “Orangensaft und Psychonauts”

  1. Inishmore on June 11th, 2008 23:08

    Solche Gespräche würde ich zu gerne mal mit dem Aldi-Personal der Filiale meines Vertrauens führen. Fühle dich von mir beneidet, Roland!

    Die Oddworld-Spiele für den PC habe ich sehr gemocht, für die Xbox hab ich mir sogar Munch’s Oddysee gekauft, aber Stranger’s Wrath hatte ich noch nicht auf dem Radar. Muss ich mal direkt bei eBay stöbern gehen, danke für den Tipp.

  2. ao on June 12th, 2008 0:52

    Dieser verdammte Orangensaft, den hatte ich doch schon nicht bekommen. Unglaublich.

  3. ro on June 12th, 2008 1:12

    @Ini: Wirklich sehr zu empfehlen. Obacht, läuft nicht auf der 360.

    @Alex, der Orangensaft war schon zwei Wochen vor Deiner Ankunft ausverkauft. Unglaublich. Immerhin haben wir damals ja noch den reguläre, fruchtsaftfreien bekommen. Der war die letzten Besuche auch schon ausverkauft.

    “Can I see your ID?” – “Oh, you are paying?”

  4. Matthias on June 12th, 2008 13:15

    Ich hasse ja exzellente Spiele. Einfach nervig, was einem da so zugemutet wird und wie da Leute, ohne mal den Rest der Industrie zu fragen, einfach die Latte hoeher legen. Wer soll sich denn da noch entspannen koennen?

  5. Inishmore on September 1st, 2008 1:37

    Gaaanz später Kommentar von mir, aber ich habe mir Strangers Vergeltung vor ein paar Tagen über eBay gekauft und bin sehr angetan davon. Leider scheint mir aktuell ein übler Bug mitzuspielen.

    In Chickago finde ich nach Annahme einer Kopfgeldjagd und Kauf des Mungopasses niemanden in der Hafenbehörde, der mich ins Mungotal lässt. Eigentlich sollte dort ein Huhn rumstehen und die Tür öffnen. Das Laden mehrerer alter Spielstände, Anlegen neuer Spielstände und frustriertes Schmeißen des Xbox-Controllers auf den Boden haben keine Änderung gebracht.

    Da du der Einzige bist, denn ich kenne, der das Spiel auch hat:
    Hast du mal von dem Problem gehört? Wie kommt man weiter? Antworten kannst du gerne hier, per Mail oder wild in meinem Blog hinterlassen.

  6. ro on September 1st, 2008 11:59

    Hi Ini, leider leider habe ich das noch gar nicht so weit gespielt. Hach.

  7. Inishmore on September 2nd, 2008 2:21

    Kein Problem, ich bin mittlerweile weitergekommen, indem ich den ganzen Level vorher nochmal gespielt habe. Falls du es mal wieder in Angriff nehmen solltest und in Chickago (bzw. New Yolk im englischen Original) kein Huhn in der Hafenbehörde (Port Authority) finden solltest, denk an mich ;)

    Die Zwischensequenzen sind auch nach heutigen Maßstäben absolut göttlich.

Leave a Reply