Nov
28
Was wird jetzt aus Mohammed Ali?
Filed Under Glaubensfreiheit
Die 54 Jahre alte Pädagogin [Gillian Gibbons] wurde heute der Volksverhetzung und der öffentlich gezeigten Geringschätzung für religiöse Belange angeklagt, wie die sudanesische Nachrichtenagentur Suna meldete. Das britische Außenministerium reagierte umgehend. (…)
Gillian Gibbons war am Sonntag festgenommen worden, nachdem sich angeblich Eltern über das Klassenmaskottchen, einen Teddybären namens Mohammed, beschwert hatten.
Die Justiz des afrikanischen Landes, in dem der Islam Staatsreligion ist, erkennt in dem Namen des Plüschtieres eine Verunglimpfung des Propheten.
Zuletzt hatte noch ein siebenjähriger Schüler namens Mohammed erklärt, er habe sich gewünscht, dass der Teddy seinen Namen trage. “Die Lehrerin hat mich gefragt, wie ich den Teddy nennen will”, sagte Mohammed vor Journalisten in der sudanesischen Hauptstadt Khartum. “Ich sagte Mohammed. Ich habe ihn nach mir benannt.”
Die Lehrerin habe mit ihren Schülern nie über Religion gesprochen, verteidigte der Junge seine Lehrerin. Die Mehrheit der Grundschüler hatte sich für das Klassenmaskottchen, einen Teddybär, den Namen Mohammed gewünscht, hieß es bisher. So inszenierte Gillian Gibbons eine kleine Zeremonie im Klassenzimmer der englischen Privatschule Unity High School im islamisch dominierten Khartum, bei der das Stofftier auf den Namen des Propheten getauft wurde.
Als die Eltern der Kinder davon erfuhren, sollen sie sich beim Bildungsministerium beschwert haben. Daraufhin wurde die Pädagogin verhaftet. Ihr drohen 40 Peitschenhiebe und eine Haftstrafe von bis zu sechs Monaten. Die Schule ist vorerst bis Ende Januar geschlossen – aus Angst vor fanatischen Angriffen.
(Quelle: Spiegel.de)
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9 Responses to “Was wird jetzt aus Mohammed Ali?”
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Die Spinner werden nicht weniger.
Irgendwie traurig – als ich noch klein war, hab’ ich mir bei solchen Dingen immer gedacht “Gib den Leuten Zeit, es werden schon alle irgendwann klüger werden und dann passiert nicht mehr so viel Blödsinn in der Welt.”.
War wohl ein Irrtum. :(
Krank…einfach nur krank. Wetten, daß dort keine Kirchen gebaut werden dürfen ?
In islamischen Ländern, und insbesondere im Sudan, gibt es eben keine Probleme wie Hunger, Armut, Analphabetentum oder Kindersterblichkeit. Dort kann man am Morgen seine Augen aufmachen und überprüfen, wer in der Zwischenzeit den Propheten beleidigt hat.
Darfur nicht vergessen! Da braucht man gar keine Teddybären.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,520526,00.html
Nairobi – Ein sudanesisches Gericht verurteilte Gillian Gibbons wegen Anstiftung zum Hass auf die Religion. Einem ihrer Anwälte zufolge muss sie nun für 15 Tage in Haft. Anschließend werde sie aus dem Sudan ausgewiesen, teilte der Jurist mit. Nach sudanesischem Recht hätte die 54-Jährige mit 40 Peitschenhieben sowie sechs Monaten Haft und einer Geldbuße bestraft werden können.
Der britische außenminister David Miliband bestellte inzwischen den sudanesischen Botschafter ein, um das Urteil zu erklären.
Vielleicht sollte man den Teddy einfach beschneiden. Dann hätte sich das Problem sicher gelöst.
Wobei: ich bin mir nicht sicher, wie so manche Christen in den USA reagieren würden, wenn man einen Teddy Jesus taufen würde – meinetwegen auf Vorschlag eines siebenjährigen guatemaltekischen Einwandererjungen namens Jesus Morales.
Obwohl: ein Atom-U-Boot mit dem Namen Corpus Christi gab es ja eine Weile auch, bis die Marine es in City of Corpus Christi umtaufte.
Wie “manche Christen in den USA” oder sonstwo reagieren ist völlig unerheblich, ganz sicher wird man in den USA nicht zu 15 Tagen Haft verurteilt und anschliessend des Landes verwiesen, wenn man einen Teddybären Jesus nennt. Fundamentalistische Spinner gibts immer und überall, der Einfluss auf Staat, Gesellschaft und Justiz ist aber in gewissen Ländern grösser als anderswo.
So ist es.
[…] fast meinen, da stecke System hinter. So wie wenn z.B. unschuldig wirkende Grundschulkinder die Lehrerin auf die Idee bringen, einen Teddy-Bär nach sich zu benennen. Solange man als Kind nicht […]