Ich finde es sehr bedenklich, wenn man aus politischen Gründen Sprache manipuliert und auch Kunst dadurch verändert. Gesellschaftlich bin ich hundertprozentig für die Gleichstellung von Frauen. Sie sollen das Gleiche verdienen wie Männer bei einer gleichwertigen Tätigkeit und Position. Aber dieses zwanghafte “Wir müssen überall die weiblichen Formen einführen” … Wir dürfen nicht mehr von Studenten reden, weil damit die Studentinnen angeblich unterschlagen werden. Das stimmt nicht. Das grammatische Geschlecht ist nicht gleichbedeutend mit dem natürlichen, biologischen Geschlecht. Nehmen Sie das Wort “die Person”. Das ist weiblich. Sind Männer keine Personen? Das ist vollkommener Quatsch. Da ist die Sprache zum Instrument der Politik gemacht worden. Immer, wenn das passiert, werde ich äußerst skeptisch.

(Bastian Sick, Journalist und Autor, unter anderem “Zwiebelfisch”)

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