Aug
16
Sammelklage
Filed Under Only in America
Hatte vor Ewigkeiten mal darüber berichtet, dass auch mein iPod der dritten Generation an einer maroden Batterie leidet, die leider nicht mal mehr ein komplettes Album durchhält. Tja, und was ein guter Wahlamerikaner ist, der nimmt aus diesem Anlass an einer Sammelklage teil. Muss man sich wie einen Lottogewinn vorstellen, der auf mehrere Millionen Teilnehmer aufgeteilt wird. Mit dem Unterschied, dass die Anwälte, die die ganze Nummer abwickeln, vermutlich ein paar Dollar mehr bekommen. Wie auch immer: Gestern flatterte der schon nicht mehr erwartete Brief der “Meine iPod-Batterie ist kaputt und ich will keine teuren Austauschgebühren zahlen”-Sammelklagenverantwortlichen ins Haus. Ergebnis: Statt rund 65 Dollar muss ich nur derer 30 für einen Batterieaustausch berappen. Dafür gibt es noch keinen neuen mobilen Musikanten, also werde ich die Aktion mal in Angriff nehmen. Nicht, ohne meine MP3s auf dem PC zu sichern, weil beim Batterieaustausch laut Apple-Angaben alle Tracks gelöscht werden. Mhh. Vermutlich schmeißen die den alten iPod einfach in die Tonne und schicken mir einen neuen? Ich werde berichten.
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11 Responses to “Sammelklage”
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Einen Neuen wohl kaum – aber einen “refurbished” iPod schon… denn die hauen die Dinger bei JEDER Reparatur einfach in die Tonne. Die Materialkosten fuer einen iPod stehen in keinem Verhaeltnis zu den hourly rates fuer Techniker und da in Apple’s heiler Welt eh nur die Musik auf dem Pod ist, die man eh auf dem Rechner hat, ist ihnen auch relativ egal, was mit deiner Musiksammlung auf dem mobilen Musikanten passiert.
Uebrigens auch noch nirgendwo fuer 65 Dollar einen neuen MP3 Player aus dem Hause Apple gesehen – wenn man den ueberteuertsten USB-Stick der Geschichte mal aussen vor laesst.
Diese Sammelklage: Groesster Mumpitz aller Zeiten, von Leuten ausgefuehrt, die die Lithium-Ionen Batterie gleich schon wieder aufladen, wenn nur ein Strich eingebuesst ist und sich wundern, dass die Dinger nicht Jahrzehnte halten!
selbst ist der mann! eine neue batterie kostet für meinen ipod 15 euro, plus 5 euro für ein schonenden öffner und 5 euro versand und das gezetere um MP3s sichern, einschicken und wochenlang warten kann man sich sparen.
Angebot in Deutschland: http://www.computerbase.de/news/hardware/multimedia/mp3-player/2006/mai/ipod-akku_selbertauschen/
Bastelanleitung: http://www.ipod-fun.de/downloads/akkuwechsel_macwelt.pdf
Wolfi, ich hab Nickel-Cadmium-Batterien, die länger als die iPod-Batterie halten. Insofern kann ich die Apple-Nummer nicht ganz nachvollziehen. Natürlich habe ich auch alle meine CDs auf dem PC – weil, meine MP3-Sammlung ist schon lange größer als 40 Gig.
Oh, und Snoopy: In der Summe bist Du dann bei 25 Euro, rechne das mal zum tagesaktuellen Kurs in Dollar um.
Roland, die Lithium-Ionen-Akkus haben im Gegensatz zu deinen Nickel-Cadmium-Dingern eine wesentliche höhere Energiedichte, so daß die für den Einsatz in mobilen Applikationen prädestiniert sind. Mit NiCd-Akkus würde Dein iPod mehr als das doppelte wiegen und wesentlich dicker sein.
Ich vermute, daß entweder an der Akku was nicht stimmt (wahrscheinlich) oder die Schaltung vom 3G einen “Glitch” hat (sehr unwahrscheinlich). Die Akkus stammen nicht von Apple itself, sondern von Sony und anderen Zuliefern – und Sony hat bezeichnenderweise auch die 4 Mio Dell-Akkus produziert, die jetzt ausgetauscht werden müssen. Die Hauptursache für den Kapazitätsschwund von LiIon-Akkus sind unerwünschte Lithium-Elektrolyt-Reaktionen – eventuell hat der Hersteller da zugunsten der Kosten geschlampt und Apple hat’s toleriert.
Anyway, worauf ich hinaus wollte: meinen iPod würde ich im Falle eines Falles selber operieren, da ich ohne fast nicht mehr kann. Im Zug und während Pausen mit nebengeräuschunterdrückenden Kopfhöhrern ist das Dingen einfach super. Der Apple-Service würde mich hier in Deutschland mehr Zeit und Geld kosten, und ich bin mir fast sicher, daß die Verhältnisse trotz des Urteils in den Staaten nicht anders sind. Von daher will’s gut überlegt sein, ob man den iPod in den sich anbahnenden Strudel tausender reparaturbedürftiger Geräte hineinschmeißt oder versucht, die Sache auf eigene Faust zu erledigen.
Hey Snoopy, ich habe mich falsch ausgedrückt und wollte eigentlich sagen: Meine NiCd-Akkus sind jahresmäßig älter als die LiIon-Dinger aus dem iPod und sind trotzdem noch auf Zack. Interessante Hintergrundinfos zu den Lieferanten. Ich werde mal mutig meinen iPod einschicken und dann berichten. Eigentlich soll der Austausch hier nur etwa eine Woche dauern.
Ein Kollege hat das mit einem iPod IN GARANTIE in Deutschland zwei mal wegen eines anderen Problem exzerzieren muessen. Hatte jeweils innerhalb von 3 Werktagen einen neuen iPod in der Post. Der Apple- Service ist fast weltweit gleich gut / gleich schlecht.
Roland – das mit den Batterien wusstest du nichts? Im iPod ist so wenig Apple- eigene Technik wie in einem Sony Vaio Notebook Sachen von Sony drin stecken… :-)
Dass Sony sowohl für Dell als auch Apple zuständig ist, war mir nicht bekannt, richtig.
Vor 15 Jahren wäre ich ohne Zweifel auch auf die Nur-wer-den_Apfel-hat-ist-obercool-Werbung hereingefallen. Aber warum um alles in der Welt kauft irgenwer mit Verstand diesen Apple-Quark?
Mein Tipp für unterwegs: Sony NW-E99 (vermutlich nur noch gebraucht erhältlich). Hält mit einer (selbstredend austauschbaren) AAA-Batterie 30-40!!! Stunden am Stück, klingt klasse und taugt auch sonst. Und wer nichts von Sony kaufen will, ist vermutlich mir jedem Billig-Player besser beraten als mit einem iPod.
– my 2 Cents.
Wolfi, das PowerBook vom Kollegen ist für 6 Wochen im Apple Service versickert – ohne Leihgerät. Ich muß dir allerdings zustimmen, daß Apple verglichen mit Mitbewerbern servicetechnisch im Schnitt ziemlich gut darsteht.
In Sony-Notebooks steckt eigentlich relativ viel Sony-Technik – angefangen vom Display über die Akku bis zu solchen Sachen wie DV/IEEE1394 und SACD, die Sony mitentwickelt hat. Das kann man z.b. von vergleichbaren Dell-Notebooks nicht behaupten.
ralf, ich habe in meinem Leben insgesamt drei Sony-Produkte besessen und mich über jedes Gerät mindestens zweimal richtig geärgert. Entweder waren es unnötige Einschränkungen, die von Sony vorgenommen worden sind, um den Mehrpreis für die oberen Klassen zu begründen, oder das Dingen hat kurze Zeit nach Garantieende den Styx überschritten. Die MiniDisc-Geschichte ist letztendes an den aufgezwungenen Beschränkungen und an der Inflexibilität von Sony gestorben – die haben die Zeichen der Zeit komplett verschlafen. Good riddance!
Der iPod hat gemessen an der Konkurrenz viel zu bieten: ein ordentliches Display, gute Benutzer-Oberfläche, ordentlicher Audioausgang, robustes Design, Unterstützung für ein next-generation-Format (MP4) – das hat selbst nach einigen Jahren (fast) noch kein Konkurrent so gut hinbekommen. Ich hatte mal einen iRiver iHP320, und der war in fast jeder Hinsicht dem iPod unterlegen, und ich war froh, als ich wieder einen iPod mein Eigen nennen durfte.
Snoopy – das Display kommt MEISTENS von Hitachi oder Samsung, die Laufwerke oft von Matshita oder Pioneer, die Festplatten in der Regel von Fujitsu oder Toshiba und der Speicher wieder von Samsung. Und das brauch ich gar nicht zu belegen – ich hab fuer die Jungs gearbeitet und kann in der Regel noch einige von den Specs runterbeten ;-)
Die Sony MP3- Player sind GUT (ich hab noch nen Vaio Pocket zuhause), aber erstens ist die beigelegte Software der groesste Schrott unter der Sonne (wiederum: siehe oben, das geben sogar fast alle Sony Mitarbeiter zu, haben aber keine andere Loesung parat) und die Bedienbarkeit kann es mit dem iPod halt auch nicht aufnehmen. Musik spielen tun sie alle, aber keiner tut es so EINFACH und intuitiv wie der iPod.
[…] Vor einem guten Monat berichtete ich von den Fortschritten in Sachen iPod-Sammelklage. Kurz darauf bekam ich einen Telefonanruf, dass die Kreditkarte, die ich zur Zahlung der Versandspesen angegeben hatte, abgelaufen sei – stimmt, die richtigen Infos übermittelt und dann flatterte vorletzte Woche ein Karton ins Haus, vorfrankiert zur Abgabe bei DHL. Mein guter, alter iPod der dritten Generation nahm darin bequem gepolstert Platz und ich kratzte mich am Kopf: FedEx und UPS haben hier Abgabestellen die Fülle, aber DHL? Und was, wenn ich mir die Burschen nach Hause bestelle, die dann aber unser Klingelsystem nicht begreifen und quasi mit dem Eintreffen eine “Heute jedoch nicht”-Karte ausstellen? Die Lösung kam von Mick, dem besten Cafe-Manager von allen: Ich solle die Schachtel doch einfach im Axis deponieren und die Abholer dorthin beordern. Gesagt, getan und gestern früh bestellt: Keine drei Stunden später fuhr der gelbe Lieferwagen vor. Nun harre ich der Dinge – zu schlagen ist eine binnen einer Woche abgewickelte Xbox-Reperatur. Bei der alle meine “Phantasy Star Online”-Charaktere und “Knights of the Old Republic”-Spielstände (kurz vor Spielende) flöten gegangen sind – aber das ist eine andere Geschichte. […]